Alles neu macht der Mai - so ist es auch bei mir. Also zumindest, was meinen Instagram-Auftritt betrifft. Ich hatte in den vergangenen Wochen ganz viel Frühlings-Inspiration, um mein Feed umzugestalten. Dies geschieht gelegentlich - das alte Feed-Design "verleidet" mir manchmal, es will etwas Neues kreiert werden.
Da es heute so tolle und einfache Design-Tools gibt, macht das Ganze auch enorm viel Spass.
In diesem Blogpost möchte ich mit Dir teilen, wie ich vorgegangen bin beim Konzipieren des neuen Feed-Designs. Du erhältst zudem diverse ganz konkrete Tipps und Tools, die Du für Dich nutzen kannst.
Das ist meine Vorarbeit, um in den Prozess zu starten:
Meine Vorarbeit ist bekannt als Inspiration und geschieht eigentlich laufend. Ich bin immer offen für neue grafische Ideen und "sammle" schöne Designs. Dazu habe ich auf meinem Laptop einen Ordner angelegt und mache Screenshots von Webseiten, Instagram-Feeds und allerlei schönen Designs, die in mir einen WOW-Effekt erzeugen. Alle diese Designs speichere ich also ab. Ich schaue, dass ich mir immer notiere, von wem die Designs stammen, so dass ich später auf diese Seite zurückkehren kann, wenn ich Bedarf dazu habe und mir etwas näher anschauen möchte.
(Eine andere Quelle übrigens, um explizit nur Instagram-Beiträge zu speichern, ist der "Sammlungen"-Ordner direkt in Instagram. Dort speichere ich mir externe Beiträge ab, die mein Herz erfreuen, Beiträge, die ich später nachlesen oder genauer betrachten möchte.)
Das ist mein Schritt Nummer 1:
Wenn ich dann nach dem Sammeln von viel Inspiration soweit bin, mein Feed-Design konkret umzugestalten, dann nehme ich mir Zeit. Der Designprozess zieht sich über Stunden, oft sogar über Tage hin.
Ich entscheide mich zu Beginn zuerst für ein neues Look and Feel. Ich frage mich, welche Farben sprechen mich intuitiv am meisten an? Welche Farben wirken wie auf mich? Was möchte ich ausdrücken? Und wenn ich dann ein Gefühl entwickelt habe für die Farben, die ich nutzen möchte, identifiziere ich deren Farbcodes.
Ich nutze dazu meinen Chrome Browser und die Extension "Color Zilla". Mit dieser Extension kann ich den sechsstelligen Code jeder beliebigen Farbe ausfindig machen. Sagen wir, mir gefällt ein spezifischer Ton, den ich auf einer Webseite gesehen habe. Also gehe ich auf diese Webseite und aktiviere die kostenlose Extension. Dann hilft mir Color Zilla, genau diesen Farbton ausfindig zu machen. Es geht ganz einfach!
Auf dem Bild hier siehst Du, wie das aussieht, wenn die Extension aktiviert ist und Du einen Farbton ausgewählt hast, der Dir gefällt (schwarzer Balken oben).
Schritt Nummer 2 wird dann schon ganz konkret:
Als nächstes wende ich mich dem konkreten Umsetzen zu. Ich nutze dafür www.canva.com - eine tolle Design-Webseite, sehr intuitiv und einfach. Es gibt auf Canva die Möglichkeit, eigene sogenannten "Markenunterlagen" zu erstellen. Das bedeutet, dass ich dort die neu ausgewählten Farben und Schriften festhalte, welche ich nutzen möchte für mein noch zu erstellendes Design. In der Regel wähle ich 5-7 Farbtöne aus, die zusammenpassen. Sowie 2-3 Schriften. Du kannst auf Canva auch eigene Schriften hochladen (dazu benötigst Du aber einen kostenpflichtigen Account).
Praktisch: Wenn Du dich noch nicht festgelegt hast für Farbtöne, kannst Du auch ein Bild auf Canva auswählen, das Dir intuitiv gut gefällt. Canva zeigt Dir dann an, welche Farbtöne in diesem Bild vorkommen. Das wäre also eine weitere Möglichkeit, deine Farbtöne festzulegen.
So oder so ist dieser Prozess immer mit viel Experimentieren verbunden. Ich arbeite hier sehr intuitiv und nach Gefühl und passe meine Markenunterlagen entsprechend an.
Wenn Du schon eine eigene Webseite hast, und deine Farbtöne, dein CD und CI sind festgelegt, empfehle ich Dir, bei diesen Tönen zu bleiben. Vielleicht überlegst Du dir, für Instagram noch einen weiteren, passenden Farbton hinzuzunehmen, aber die Wiedererkennbarkeit, wenn deine Instagram-Follower deine Webseite besuchen, muss unbedingt gegeben sein. Es ist nicht sinnvoll, auf Instagram mit einem komplett anderen Design aufzutreten. Die Customer Journey solltest Du also im Hinterkopf behalten.
Schritt Nummer 3 kann sehr Zeit beanspruchen, macht aber riesig Spass
Ja, und nun geht es um den effektiven Design-Prozess. Ich eröffne dazu auf Canva ein neues Dokument, und experimentiere mit den Farben, die ich ausgewählt habe. Meistens starte ich nicht mit einem leeren Dokument, sondern wähle eine oder mehrere Designvorlagen aus, die mir wirklich gut gefallen. Diese verändere ich dann, in dem ich meine Farben und meine Schriften einfüge, vieles rumschiebe, vergrössere, einmitte, mit Kreisen oder Quadraten, Linien und Rahmen versehe, et cetera. Dieser Prozess dauert oft einige Stunden und ist total kreativ. Meistens läuft dazu bei mir schöne Musik, und ich kann mich dem nur wirklich widmen, wenn ich sonst nichts dringendes zu erledigen habe.
Kreativität kann - in meinem Fall - nur entstehen, wenn ich keinen Zeitdruck habe.
Ich mache dies also so lange, bis mich mein neues Design überzeugt. Dieses umfasst dann oft 5-7 verschiedene, aber zu einander passende, kohärente Vorlagen, aus denen ich nun Social-Media-Posts erstellen kann. Wichtig ist natürlich, dass sich alle Vorlagen farblich und schriftlich gut ergänzen und so ein stimmiges Ganzes ergeben.
Nebenbemerkung: Die ursprünglich gewählte Vorlage war nur der Startpunkt, um nicht mit einem leeren Blatt zu beginnen. Am Schluss ist die ursprüngliche Designvorlage längst nicht mehr zu erkennen, sondern mein eigenes Design ist entstanden. Wenn Du sehr kreativ veranlagt bist, kannst Du natürlich mit einer komplett weissen Seite starten!
Mein 4. Schritt ist nun der folgende:
Wenn ich dann also mein neues Design erstellt habe, reproduziere ich es. Ich weiss nun, welche 5-7 Vorlagen ich immer wieder verwenden will, und spüre auch, wie sie mein Look and Feel verändern. Ich produziere dann aus meinen Vorlagen meistens gleich etwa 20-25 Beiträge, so dass es ausreicht für etwa einen Monat. So viele Beiträge schalte ich nämlich in etwa pro Monat auf Social-Media.
Jede meiner Vorlagen wird also mehrfach verwendet, aber natürlich immer leicht angepasst. Ich ändere zum Beispiel ein Zitat oder einfach ein Stück Text, oder ich wechsle ein Bild aus. Bis ich meine 25 Beiträge fertig habe.
Und zum Schluss folgt der 5. Schritt:
Nun lade ich alles aus Canva herunter und füge es in mein Planungstool ein. Ich nutze dazu www.later.com. Dort geschieht dann der letzte und entscheidende Schritt, nämlich das Arrangieren der einzelnen Beiträge. Ich nehme mir hier wieder viel Zeit und "schiebe" die einzelnen Posts so lange in der Vorschau-Funktion herum, bis mir das Endresultat gefällt. Dies kann etwas dauern, aber macht einfach so viel Spass!
Und dann: Geniess die Vorfreude! Bis die Posts erscheinen, dauert es vielleicht noch ein paar Tage, und meistens habe ich dann noch ein paar neue Ideen, oder ändere etwas ab. Und irgendwann ... beginnt der Prozess wieder von vorne :)
Ich wünsche Dir viel Spass beim Gestalten!